Therapieformen

Medizisches Aufbautraining /Medizinische Trainingstherapie

Mit dieser Therapie wird ein funktionelles und an der Pathologie der Wundheilung angepasstes Training durchgeführt. Kraft- und Koordination werden mit und ohne Geräten aktiv trainiert.
Unterstützt wird diese Weiterbildung von der Europäischen Union, dem Europäischen Sozialfond.

FBL - Funktionelle Bewegungslehre Klein-Vogelbach

FBL ist eine Form der Bewegungsbeobachtung. Sie dient der Analyse und Planung eines Bewegungsablaufes oder einer therapeutischen Übung. Wichtig dabei für den Therapeuten ist zu sehen und zu wissen, was alles geschieht, wenn sich ein Mensch bewegt und zu erkennen, wann und warum sich Abweichungen von der Normalität einstellen. Spezielle therapeutische Übungen (z. B. mit dem Pezziball) bzw. gezielte manuelle Techniken fördern die funktionelle Bewegung.

Segmentale Stabilisation nach Richardson

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei Rückenschmerzen nicht unmittelbar Strukturen (Bandscheiben, Bänder, Kapseln) der Wirbelsäule verletzt sein müssen. Tief liegende Muskeln (wie Bauchmuskeln, Rückenmuskeln, Beckenbodenmuskulatur und das Zwerchfell), sorgen bei einer optimal koordinierten Abstimmung für die nötige Stabilität der Wirbelsäule, um sich gut bewegen zu können. Bei Störungen ist es erforderlich, diese wieder neu ansteuern zu lernen und in Alltagssituationen (wie Heben einer Wasserkiste, Zähne putzen, Stehen an der Ampel) zu integrieren. Besonders bei Rücken- und Nackenschmerzen, bei Störungen der Becken-Boden- Funktion, aber auch bei muskulären Dysbalancen an der Schulter ist dies eine wirksame Methode.

Sling-line

Sling-line ist eine aktive Trainingsform für das gesamte Muskel-Skelett-System. Mittels einer Schlaufen-Seil-Konstruktion, die an der Decke hängt, werden Hände/Arme oder Füße/Beine frei schwingend in Schlaufen gelegt. Kleine stabilisierende Muskeln sowie die großen bewegenden Muskeln lassen sich so durch Gleichgewicht, Koordination, Mobilisation, Kraft und/oder Ausdauer gezielt trainieren und das Ganze macht auch noch Spaß.

Traktion

Traktion ist eine Behandlung mit dosierter Zugkraft auf Gelenke der Wirbelsäule und der Extremitäten. Dies führt zu einer Druckminderung und Entlastung im Gelenk und dehnt den Kapsel-Band-Apparat. Besonders bei Gelenkverschleiß kann dies zur Schmerzlinderung führen.

PNF — propriozeptive neuromuskuläre Faczilitation

PNF ist das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur. Der Körper verfügt über unterschiedliche Sinnesorgane. Durch die so genannten Bewegungsfühler (Rezeptoren) nehmen wir wahr, wie unser Körper sich bewegt oder in welcher Haltung er sich befindet (Propriozeptiv). Daher wissen wir ohne hinzusehen, ob wir das Knie gerade beugen oder strecken. Bei neurologischen Erkrankungen (z. B. Zustand nach Schlaganfall, Schädel-Hirn- Trauma) aber auch bei orthopädisch/chirurgischen Erkrankungen (wie nach Knochenbrüchen, Gelenkersatz und Wirbelsäulenerkrankungen) werden durch dreidimensionale Bewegungsmuster die Rezeptoren gezielt stimuliert und aktiviert, um alltägliche Fähigkeiten zu fördern, wie

  • Aufstehen aus eigener Kraft
  • sicheres Stehen und Gehen
  • Gleichgewicht halten
  • Treppen steigen ohne Mühe
  • Geschicklichkeit der Hände
  • selbstständig an- und auskleiden

Bobath-Konzept

Das Bobath-Konzept ist ein wichtiger rehabilitativer Ansatz bei Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks. Es beruht auf der Erkenntnis, dass unser Gehirn in der Lage ist, sich neu zu organisieren. Durch entsprechendes Anleiten und wiederholtes üben, können gesunde Hirnregionen die Aufgabe erkrankter Regionen wieder übernehmen. Besonders nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma mit Halbseitenlähmungen ist es das Ziel, alltägliche Bewegungen wieder zu erlernen, zu erleichtern oder zu erhalten damit das tägliche Handeln so unbeschwert wie möglich wird.

Wahrnehmungsschule nach Affolter

Jeder kennt die Situation ein – „Bein schläft ein“ und wir wollen gehen und es ist nur schwer möglich. Wahrnehmung ist die Grundlage für ein normales Bewegungsverhalten. Spüren und Begreifen, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und räumliche Orientierung sind unsere Sinne, die wir täglich brauchen. Kommt es zu Störungen, verändert sich unmittelbar unser Bewegungsverhalten. Je nach dem, welche Art der Wahrnehmung beeinflusst ist, wird diese individuell gefördert. Anwendung findet es vor allem bei neurologischen Erkrankungen wie nach einem Schlaganfall und einem Schädel-Hirn-Trauma.

Nervenmobilisation nach Butler

Unser Nervensystem ist zu vergleichen mit der Stromversorgung in einem Haus. Unser Gehirn als Hauptsicherung, das Rückenmark als Kabelbaum und unsere Nerven in den Armen und Beine sind zu vergleichen mit den Kabeln in der Wand eines jeden Raumes. Der wesentliche Unterschied dabei ist, das unsere Nerven jeder Bewegung folgen müssen. Bei Erkrankungen oder Einengungen im Nervensystem kann es zu Schmerzen, ausstrahlenden Beschwerden und Einschränkungen in der Sensibilität kommen. Mit speziellen neurodynamische Untersuchungen lassen sich Störungen erkennen und durch ausgewählte Mobilisationstechniken behandeln.

Manuelle Therapie nach dem Maitland Konzept

Manuelle Therapie ist eine spezielle Form der Physiotherapie. Sie befasst sich vor allem mit dem gezielten Untersuchen und Behandeln von Schmerzen und Problemen im Gelenk-, Muskel- und Nervensystem. Die Besonderheit des Maitland Konzeptes liegt in der Verknüpfung von absolut individueller und angepasster Befunderhebung und Behandlung des Patienten mit eigenen klinischen Erfahrungen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Neben den passiven Gelenkmobilisationen an den Extremitäten und der Wirbelsäule, werden neurodynamische Techniken, Muskeldehnungen und individuell angepasste Heimprogramme ingesetzt.

Anwendung findet es z. B. bei

  • Kopfschmerzen
  • Kiefergelenksstörungen
  • Rückenbeschwerden
  • Schmerzen im Bereich der Schulter
  • Arthrosen
  • Nacken- und Halswirbelsäulenprobleme
  • Nervenirritationen, z. B. Einschlafen der Hände, Ischiasbeschwerden
  • Fußprobleme, z. B. nach Bänderrissen, Achillessehnenverletzung
  • Ellenbogenprobleme wie der Tennisellenbogen

Unterstützt wird diese Weiterbildung von der Europäischen Union, dem Europäischen Sozialfond.

Lösungstherapie nach Scharschuch-Haase

Diese Therapie ist eine Körperwahrnehmungstherapie. Die Behandlungsziele sind vielfältig:

  • Spannungsregulierung der Muskulatur
  • Verbesserung der peripheren Durchblutung
  • Aneignung von ökonomischen Bewegungsabläufen
  • Verbesserte Körperwahrnehmung
  • Akzeptanz des Körpers zum Beispiel nach Operationen
  • Physiologische Atembewegung Realistisches Körperbild
  • Psychische Ausgeglichenheit und Schmerzfreiheit

Klassische Massage

Mit unterschiedlichen Grifftechniken, die je nach Beschwerdebild individuell ausgewählt werden, wird Einfluss genommen auf Verhärtungen, Verspannungen sowie Verklebungen der Muskulatur und des Bindegewebes, auf das vegetative Nervensystem und auf Stresssymptome. Die Wirkung zeigt sich u. a. in Entspannung, Anregung der Durchblutung und Schmerzlinderung.

Aromaölmassage

Diese wohltuende und angenehme Massage, ausgeführt mit wohlriechenden Ölen, sorgt für Entspannung und beugt der eigenen körperlichen Gesundheit vor. Unterschiedliche Aromaöle entfalten ihren Duft und verleihen einen belebenden, ausgleichenden oder beruhigenden Charakter.

Naturmoorpackungen

Die Packungen werden zusammen mit einem Wärmeträger auf dem Körper angebracht. Eine konstante Wärmeabgabe von 45 - 55° C fördert die Durchblutung, reduziert die Muskelspannung, führt zur Schmerzreduzierung und das vegetative Nervensystem wird positiv beeinflusst.

Rotlicht/Heißluft

Diese Form der Wärmetherapie ist besonders kreislaufschonend und somit weniger belastend. Die intensive Wärme der flexibel dosierbaren Rotlichtlampen dringt in die tieferen Gewebsschichten vor. Es fördert die Durchblutung, reduziert Muskelspannungen, führt zu Schmerzreduzierung und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv.

Heiße Rolle

Die Heiße Rolle bietet die Möglichkeit der gezielten Wärmeapplikation und gleichzeitigen Massageeffekten. Sie besteht aus zwei oder mehr, zum Trichter gerollten, Handtüchern, und mit heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt werden. Der Therapeut beginnt mit kurzem und kräftigem Drücken die Rolle an den Körper zu bringen, wobei es durch die Wärme und den Druck der Anwendung zu einer deutlichen Mehrdurchblutung an den behandelten Körperstellen kommt. Durch die gut wählbare Intensität der Anwendung ist eine sehr geringe Kreislaufbelastung und dennoch ein hohe Wirksamkeit erreichbar. Diese Behandlungsform ist eine gut Ergänzung zur Physiotherapie oder Massage.

Kühlpackungen

Kühlpackungen werden vorrangig in der akuten Verletzungssituation angewandt. Bei bereits bestehenden Schwellungen z. B. nach Operationen oder Verletzungen sind moderate Kühlungen mittels kühlende Umschläge oder Quarkpackungen wirkungsvoller.

Eisabreibungen

Eisabreibungen mit einem so genannten Eislolly ist die Eisabreibung eine gute Unterstützung in der Atemtherapie oder dient zur Schmerzreduzierung z. B. bei Sehnenansatzschmerzen.

Eistauchbäder

Tauchbäder bewirken eine nachhaltige Entspannung und Spastikreduzierung. Hierbei werden die Füße bis zu den Knien, oder die Hände einschließlich Ellenbogen 3 mal für ca. je 1 Minute in Eiswasser getaucht. Die Wirkung ist sofort spürbar.

Neue Rückenschule nach KddR
(Konförderation der deutschen Rückenschulen)

Die Neue Rückenschule nach KddR basiert nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf biopsychosozialen Faktoren, die zusammen Auswirkungen auf Rückenschmerzen haben können. Daher wird diese Methode bei den Krankenkassen immer stärker anerkannt. In der Neuen Rückenschule ist viel und regelmäßige Bewegung wichtig, um zu verhindern, dass Rückenschmerzen chronisch werden. Durch Übungen wird die Körperwahrnehmung verbessert, und es werden Strategien der Schmerzbewältigung vorgestellt. Auch Kräftigungs- , Koordinations- und Dehnübungen spielen eine große Rolle. Zum Wohlbefinden, Gesundwerden und Gesunderhalten gehören darüber hinaus Methoden der Entspannung und Stressreduktion.